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Magnetische Wechselfelder (Niederfrequenz)
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Information
Magnetische Wechselfelder entstehen durch
elektrische Ladungen. Mit diesen Ladun-gen verbunden ist ein elektrisches
Feld, dass auf andere Ladungen eine gerichtete
Kraft ausübt. Die
Ursache ist dabei die Trennung von Ladungen.
Entscheidend für magnetische Wechselfelder ist, dass
sie nur dann existieren, wenn ein Verbraucher eingeschaltet ist,
also wenn Strom fließt.
Magnetische Wechselfelder sind immer sogenannte Wirbelfelder. Die
Kraftlinien (Feldlinien) sind Kreisbahnen, sie haben weder Anfang
noch Ende (im Gegensatz zu elektrischen Wechselfeldern). Bei magnetischen
Wechselfeldern gibt es deshalb auch keine Feldquelle und keine Feldsenke.
Magnetfelder durchdringen Baustoffe und den menschlichen Körper
nahezu ungehin-dert und lassen sich nicht so leicht ablenken bzw.
verzerren wie elektrische Wechsel-felder. Deshalb sind Magnetfelder
relativ leicht messbar.
Gemessen wird die Flussdichte magnetischer
Wechselfelder in T
(Tesla) bzw. in nT (Nanotesla - 1.000.000.000
Nanotesla sind 1Tesla).
Da magnetische Wechselfelder durch fließenden Strom erzeugt
werden, sind sie von dessen Höhe abhängig. Werden zum
Beispiel am Abend viele Elektroherde einge-schaltet, fließt
mehr Strom und die magnetischen Wechselfelder werden größer.
Oder es fahren S-Bahn bzw. Züge relativ nah an Häusern
vorbei - durch den großen Abstand zwischen Hin- und Rückleiter
können so erhebliche Magnetfelder entstehen. Daher sind Langzeitmessungen
unbedingt notwendig.
Befindet sich ein leitfähiger Körper ( zum
Beispiel unser Körper, leitfähige Bau-materialien etc.
) in einem magnetischen Wechselfeld, so werden im Körper Spannungen
und Wirbelströme "induziert".
Biologische Wirkung
Die Einwirkung elektrischer und magnetischer Wechselfelder
hat u.a. ein Absinken des Melatoninspiegels in unserem Körper
zur Folge. Melatonin ist ein Hormon, was unseren Tag-Nacht-Rhythmus
steuert. Durch weniger Melatonin fehlt dem Körper die Entspannungsphase
während der Nacht. Wir schlafen zwar, der Körper kann
sich jedoch nicht erholen. Entsprechende Erscheinungen sind die
Folge: Schlafstörungen, allgemeine Müdigkeit, Schwächung
des Immunsystems. Es gibt auch Hinweise auf ein erhöhtes Krebsrisiko,
da Melatonin auch für das Unschädlichmachen erbgut-verändernder
Moleküle (freie Radikale) verantwortlich ist.
Darüber hinaus gibt es weitere individuelle Erscheinungen wie
Verspannungen, Tinnitus, Hormonveränderungen, Kopfschmerzen,
Allergien.
Grenzwerte/
Verursacher
"Nach dem heutigen Kenntnisstand...."
Außer den in der 26.BImSchV (Elektrosmogverordnung) festgeschriebenen
Grenzwer-ten gibt es keine rechtlich bindenden Grenzwerte. Neben
diesen Grenzwerten existie-ren offizielle Empfehlungen, wie z.B.
von DIN/VDE oder der Strahlenschutzkommis-sion. Diese Grenz-
bzw. Empfehlungswerte sind für einen langfristigen Schutz als
zu hoch anzusehen. Die Werte von DIN/VDE werden nicht einmal
unter Hochspannungs-leitungen erreicht, vielleicht ja deshalb, weil
die Kommission zur Festlegung der Grenzwerte zum größten
Teil aus Vertretern der Elektroindustrie besteht.
Biologische Erscheinungen treten bereits bei Werten auf, die über
1000-fach niedriger als die oben genannten Werte sind.
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Grenzwerte/ Empfehlungen (50 Hz)
26.BImSchV
(Elektrosmogverordnung)
DIN/VDE 0848 (Bevölkerung)
DIN/VDE 0848 (Arbeitsplatz)
DIN/VDE 0107 für med. Räume (EEG)
DIN/VDE 0107 für med. Räume (EKG)
US-Umweltbehörde EPA
TCO
(schwedische Computernorm)
BUND (Ruhebereich)
Baubiologische Richtwerte
(für Schlafplätze)
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100.000 nT
400.000 nT
5.000.000 nT
200 nT
400 nT
200 nT
200 nT
unauffällig < 20 nT
schwach 20 - 100 nT
stark 100 - 500nT
extrem > 500 nT
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Verursacher (Beispiele) ¹
Niedervolt-Beleuchtung (Seilsystem)
Elektrischer Radiowecker
Kleintrafos, Netzteile
Elektrische Fußbodenheizung
Leuchtstoffröhre
Elektrisches Heizkissen
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Abstand
50cm
20cm
20cm
50cm
20cm
50cm
1cm
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12.000 nT
1.000 - 2.000 nT
>3.000 nT
5.500 nT
17.500 nT
1.100 nT
bis 10.000 nT
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Tipps zur Reduzierung
Vermeidung
Entfernen Sie unnötige elektrische Verbraucher aus Ihren Ruhebereichen.
Wenn Radiowecker, dann besser einen batteriebetriebenen. Verzichten
Sie auf Trans-formatoren, Leuchtstoffröhren, Dimmer oder halten
Sie ausreichend Abstand (>2m).
Verzichten Sie auf elektrische Fußbodenheizungen, elektrisch
verstellbare Betten, beheizte Wasserbetten oder ziehen Sie den Netzstecker.
Verwenden Sie Netzfreischalter für Ihre Ruhebereiche - diese
schalten, nachdem der letzte Verbraucher abgeschaltet wurde, den
gesamten Stromkreis ab.
Abschirmung
Magnetische Wechselfelder lassen sich kaum oder nur mit extremen
Aufwand durch spezielle Weichmetalllegierungen wie MU-Metall oder
Trafoblech abschirmen. Für kleinere Flächen, z.B. die
Ummantelung eines Trafos, Motoren, Vorschaltgeräte etc. sind
sie denkbar.
Eine gute Methode zur Reduzierung magnetischer Wechselfelder ist
die Kompen-sation. Fließt in einem Kabel der Hin- und Rückstrom
in gleicher Größe dicht nebeneinander, treten viel geringere
Magnetfelder auf, als bei einem Nieder-voltleuchten-Seilsystem.
Durch geschickte Ausnutzung des bei neueren Haushalten anliegenden
Drehstromes können Magnetfelder ebenfalls durch die gegensetige
Kompensation der einzelnen Phasen wirksam reduziert werden.
Wie bei den elektrischen Feldern gilt auch hier: Hände weg
von "vorbeugenden" Abschirmmaßnahmen. Das gleiche
gilt übrigens auch für Arbeiten an der Elektro-installation
- für so etwas gibt es Elektriker.
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Weiterführende Literatur finden Sie bei Link`s/
Literatur
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