Information
Das bekannteste magnetische Gleichfeld ist
das Erdmagnetfeld, das bekannteste "Anzeigegerät"
ist der Kompass. Die Kompassnadel zeigt bekanntlicherweise fast
immer nahezu in die geografische Nord-Süd-Richtung. Deshalb
heißt der nach Norden weisende Pol Nordpol und der nach Süden
weisende Pol Südpol. Während man bei den elektrischen
Gleichfeldern die positiven Ladungen von den negativen trennen konnte,
ist dies bei den magnetischen Gleichfeldern nicht möglich.
Würde man den Nordpol von einem Südpol abreißen,
würden wieder zwei Dipole mit eigenem Nord- und Südpol
entstehen - bis zu den kleinsten Elementarteilchen. Gleiche Pole
stoßen sich dabei ab und entgegengesetzte Pole ziehen sich
an.
Magnetische Gleichfelder gibt es aber nicht nur in der Natur, man
kann sie auch künstlich erzeugen. Die eine Möglichkeit
besteht in einem mit Gleichstrom durch-flossenen Leiter (Wechselstrom
erzeugt magnetische Wechselfelder, Gleichstrom er-zeugt magnetische
Gleichfelder). Wickelt man zusätzlich einen Leiter zu einer
Spule, wird das Magnetfeld sogar noch verstärkt. Straßenbahnen
fahren in Deutschland mit Gleichstrom und können starke Magnetfelder
verursachen. (Stellen Sie sich mal mit einem Kompass unter den Fahrdraht
der Straßenbahn).
Die andere Möglichkeit besteht in der Magnetisierung ferromagnetischer
Stoffe (z.B. Eisen, Kobalt, Nickel). Hier wird dem Material nicht
etwa eine zusätzliche Substanz zugeführt, sondern es werden
die schon vorhanden, diffus angeordneten Elementar-teilchen ausgerichtet.
Bei der Stahlherstellung ist die Ausrichtung dieser Elementar-teilchen
meist eine unbeabsichtigte, aber nicht sehr angenehme Begleiterscheinung.
Werden solche magnetisierten Materialien, z.B. Stahlträger,
Bewehrung, aber auch Matratzen mit Stahlfederkernen verwendet, so
können diese das natürliche Erdmagnetfeld erheblich verändern.
Die folgenden Bilder zeigen ein Bett einmal mit (links) und einmal
ohne Feder-kernmatratze (rechts).
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Bild 1: Schlafplatz gestört
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Bild 2: Schlafplatz ungestört
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Fährt man mit
einem Kompass über einen solchen Schlafplatz, dreht sich die
Nadel oft mehrmals um die eigene Achse.
Besondere biologische Bedeutung wird dem sogenannten Störungsgrad
zugeschrie-ben. Es ist nicht nur allein entscheidend, wieviel sich
das Erdmagnetfeld betrags-mäßig ändert, sondern
wieviel es sich auf eine bestimmte Distanz ändert, also
der Anstieg.
Gemessen wird die Kompassabweichung
in °
(Grad) , die Flussdichteabweichung
in µT
(Mikrotesla) , ergänzend der Störungsgrad
in
µT/m
(Mikrotesla pro Meter).
Biologische Wirkung
Es gibt, wie so oft, viele Hinweise aber wenig Beweise.
Dass das magnetische Feld der Erde für Vögel, Fische,
Insekten etc. als Orientierung dient, ist allgemein bekannt. Man
hat in ihren und in den menschlichen Gehirnen Kristalle des Eisenoxids
Magnetid festgestellt - die Kompassnadel im Gehirn. Magnetische
Felder durchdringen u.a. Bausubstanz, den Körper usw. Bedingungen,
die über die Geschichte der Evolution relativ gleich geblieben
sind, mit einem Mal radikal zu verändern, ist sicherlich nicht
empfehlenswert.
Daneben existieren vielfache
individuelle Erscheinungen wie z.B. Augenflimmern, Herzrasen, Kopfschmerzen
usw.
Grenzwerte/ Verursacher
"Nach dem heutigen Kenntnisstand...."
Die Empfehlungen von DIN/VDE sind für einen langfristigen
Schutz als zu hoch anzusehen.
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Tipps zur Reduzierung
Vermeidung
Vermeiden Sie Stahlteile in Ihrem Bett, besonders Federkernmatratzen,
Stahlroste, Verstellmechanismen. Wenn Sie Stahlträger im Fußboden
haben, erhöhen Sie Ihre Liegehöhe. Vermeiden Sie Garagen,
Stahltanks etc. unter Ihren Schlafräumen. Halten Sie Abstand
von Lautsprechern, Heizkörpern etc. Bevorzugen Sie Edelstahl,
Messing, Kupfer. Vermeiden sie magnetischen Stahl, wo immer es geht.
Verwenden sie keine Magnetdecken usw.
Abschirmung
Magnetische Felder lassen sich nur mit extremen Aufwand abschirmen.
Prinzipiell ist der Einsatz von Weichmetalllegierungen wie MU-Metall
oder Trafoblechen mög-lich. Beachtet werden muss dabei, dass
das natürliche Magnetfeld ebenfalls mit verändert wird.
Alternativ existieren Verfahren zur nachträglichen Entmagnetisierung
von eingebau-ten Stahlteilen. Diese Verfahren sind sehr aufwändig,
beseitigen jedoch die Emis-sion.
Einer Vermeidung ist stets den Vorzug zu geben.
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oder Behörde? Dann besuchen Sie auch unser Sachverständigenbüro
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