BAUBIOLOGIE LEIPZIG - Innenraumanalysen - Beratung - Information - Vorträge

START Portrait Preise Partner Literatur/ Links Kontakt/ Impressum

Elektromagnetische
Felder und Wellen

Elektrische Wechselfelder
(Niederfrequenz)
Magnetische Wechselfelder
(Niederfrequenz)
Elektromagnetische
Wellen (Hochfrequenz)
Elektrische Gleichfelder
(Elektrostatik)
Magnetische Gleichfelder
(Magnetostatik)
Geologische Störungen
Schallwellen

Wohngifte/ Schadstoffe/
Klima

Formaldehyd
Leichtflüchtige
Schadstoffe/ VOC
Schwerflüchtige
Schadstoffe/ Biozide
Schwermetalle
Fasern/ Asbest
Raumklima
Radioaktivität/ Radon

Pilze/ Allergene/
Partikel

Schimmelpilze/ Sporen/
Stoffwechselprodukte
Hefepilze/
Stoffwechselprodukte
Bakterien/
Stoffwechselprodukte
Allergene/ Milben/ Pollen/ Gräser/ Exkremente
Partikel/ Staub

Formaldehyd

Information
Formaldehyd ist bei Raumtemperatur ein farbloses, säuerlich-stechend riechendes Gas. (formicula = Ameise). Synonyme für Formaldehyd sind Methanal, Formol, Ameisensäurealdehyd, Methaldehyd.
Für die chemische Industrie stellt Formaldehyd ein wichtiges Basisprodukt dar, wodurch es auch in sehr vielen Endprodukten zu finden ist. Beispiele sind Span-platten, Lacke, Kleber, Reinigungs-, Desinfektions- und Konservierungsmittel. Auch im Tabakrauch findet sich Formaldehyd, das Rauchen von zwei Zigaretten in einem Raum von 30m³ kann die Formaldehydkonzentration um 0,07ppm (Parts per million = Teile pro Million) erhöhen.
Formaldehyd ist kein Altlastenproblem, wie z.B. Asbest, PCP. Auch heutzutage sind erhebliche Mengen an Formaldehyd in Innenräumen anzutreffen. Spanplatten in Möbeln, Boden- und Wandbekleidungen sind nicht, wie vielfach angenommen, form-aldehydfrei. Sie sind lediglich nach Bestehen gewisser Prüfkriterien (Prüfkammer-verfahren) berechtigt, die Bezeichnung "formaldehydarm" zu tragen (E1).
Im Prüfkammerverfahren gelten dabei folgende Kriterien:
In die Prüfkammer mit einem Kubikmeter Raumluft wird 1m² Spanplatte (ca. 70x70cm) eingebracht. Überschreitet die Konzentration nach einer Stunde nicht die 0,1ppm Marke, darf sie sich formaldehydarm nennen (E1). Die Luft in der Kammer wird dabei ein mal pro Stunde ausgetauscht.
Für die Einhaltung von 0,1ppm in Innenräumen bei Verwendung von E1-Spanplatten müssen zusätzlich folgende Kriterien eingehalten werden: Es dürfen keine anderen Formaldehydquellen (z.B. Möbel) vorhanden sein, das Verhältnis von Span-plattenoberfläche zum Raumvolumen darf max. 1 m²/m³ sein, die Raumluft muss mindestens ein mal pro Stunde vollständig ausgetauscht werden und es dürfen keine hohen Temperaturen und Luftfeuchten herrschen.
Bemerkenswert ist auch, dass Spanplatten kontinuierliche Emissionsquellen sind und kein Problem von nur neu eingebrachten Materialien. Die bei der Herstellung der Leime (Formaldehydharze) stattfindende chemische Reaktion ist reversibel. Solange die Temperaur und die Feuchte es zulässt, findet die Freisetzung des gebundenen Formaldehyds statt (Hydrolytische Rückspaltung). Eine Erhöhung der Raumtemperatur um 1 °C führt zu einer Erhöhung der Formaldehydkonzentration von einigen Prozent!

Formaldehydbelastungen in Innenräumen kann man recht gut mit verschiedenen Indikatoren (z.B. Bio-Check F Dräger-Werke aus der Apotheke) auf die Spur kommen.
Für genauere Messungen werden Luftproben entnommen und im Labor ausgewertet.

Biologische Wirkung
Formaldehyd steht in Verdacht, krebserzeugendes Potenzial zu besitzen. Weiterhin werden Erscheinungen, wie Reizungen der Schleimhäute, Kopfschmerzen, aller-gische Reaktionen beobachtet.
Weitere Wirkungen sind Asthmaanfälle, Überempfindlichkeit gegen körperfremde Stoffe, Ekzembildung.

Grenzwerte/ Verursacher

"Nach dem heutigen Kenntnisstand...."
Da Formaldehyd schon recht lange Verwendung findet, ist die "Fülle" von Grenz- bzw. Richtwerten relativ hoch. Bereits 1977 wurde vom damaligen BGA (Bundesgesund-heitsamt) ein Grenzwert von 0,1ppm vorgeschlagen. Während dieser Wert bis Mitte der 80er Jahre Grenzwertcharakter hatte, bezeichnete man ihn später als Orientierungswert. In Streitfällen wird ihm jedoch große Bedeutung beigemessen. Grenzwertcharakter hat z.B. der MAK-Wert (Maximale Arbeitplatzkonzentration) der TRGS 905. MAK-Werte sind jedoch für die Exposition an einem Arbeitsplatz gedacht und nicht auf Wohnräume übertragbar.
Im Sinne der Vorsorge ist selbst der empfohlene Orientierungswert von 0,1ppm als zu hoch anzusehen. Gründe sind vor allem:
- Die mögliche krebserzeugende Wirkung fand bei der Aufstellung des Richtwertes keine Berücksichtigung, der Verdacht konnte bis heute nicht ausgeräumt werden.
- Der in der Prüfkammer einzuhaltende Wert wird in der Praxis leicht überschritten (mehrere Formaldehydquellen, wohnklimatische Bedingungen)
- Empfindliche Menschen reagieren bereits bei 0,06ppm mit Kopfschmerz, Schwin-del..., diese Störungen lassen erst nach, wenn eine Konzentration von 0,02ppm unter-schritten wird.


Grenzwerte/ Empfehlungen

MAK-Wert (TRGS 905)
(Maximale Arbeitsplatzkonzentration)
Orientierungswert BGA
LQL-Wert WHO
(Luftqualitätsleitwert der Weltgesund-heitsorganisation)
MIK-Wert VDI (Langzeit)
(Maximale Immissionskonzentration des Vereins deutscher Ingenieure)

Baubiologische Richtwerte
(für Schlafplätze)



0,5 ppm

0,1 ppm
0.05 ppm


0,025 ppm



unauffällig < 0,02 ppm
schwach 0,02 - 0,05 ppm
stark 0,05 - 0,1 ppm
extrem > 0,1 ppm
 


Tipps zur Reduzierung

Vermeidung
Die beste Lösung ist natürlich, gar keine Spanplatten zu verwenden. Besser sind Vollhölzer. Bereits bei stabverleimtem Holz ist die Leimmenge so gering, dass ge-sundheitliche Bedenken nicht zu erwarten sind. Möglich sind auch Holzwerkstoffe, die mit formaldehydfreien Leimen gebunden sind.
Sanierung
Bei einer Sanierung sind die Maßnahmen anzuwenden, die die Konzentration von Formaldehyd in der Raumluft verringern.
- Kurzzeitig ist Lüften, Absenken der Temperatur und der Luftfeuchte (begrenzt) denkbar.
- Verschließen von offenen Kanten, Löchern etc. - Spanplatten emittieren am meisten über die offenen Kanten.
- Bedecken von Spanplattenoberflächen mit dampfdichten Lacken, Beschichtungen etc.

Sie sind Projektentwickler, ausführendes Unternehmen, Vermieter oder Behörde? Dann besuchen Sie auch unser Sachverständigenbüro unter:
www.heiko-schuetzhold.de

 


Weiterführende Literatur finden Sie bei Link`s/ Literatur

zurück nach oben

Copyright Baubiologie Leipzig